Golf ist nur etwas für Reiche? Seit Jahren lässt sich feststellen, dass der Golfsport einen positiven Imagewechsel durchläuft und sich stetig wachsender Nachfrage erfreut. Ein richtig günstiger Sport ist Golfen trotzdem nicht und die Möglichkeiten, in die eigenen Ausrüstung zu investieren, scheinen unbegrenzt zu sein.
Wir geben in diesem Ratgeber Entwarnung, denn gerade als Anwärter für die Platzreife brauchen Sie nicht viel teures Equipment, um Ihre ersten Schritte auf dem Golfplatz zu gehen. Unsere Checkliste sagt Ihnen, was Sie wirklich als Anfänger kaufen sollten.
#1: Schlägerset
Als Einsteiger reicht ein sogenannter Halbsatz aus, der in der Regel Putter, Sand Wedge, Pitching Wedge und die Eisen 5, 7 und 9 umfasst. Teilweise ist auch ein Holz 3 Bestandteile eines Halbsatzes. Damit sind Sie ausreichend ausgestattet, um in verschiedenen Balllagen eine Lösung zu finden.
Derartige Halbsätze werden oft für unter 250 Euro verkauft und enthalten oft Schläger mit Graphit-Schäften. Diese sind flexibler und reduzieren das Feedback im Arm bei einem falsch getroffenen Ball. Sie sind damit die perfekte Wahl für Einsteiger.
#2: Golfbag
Damit die Schläger gut geschützt und möglichst komfortabel über den Platz transportiert werden können, ist ein leichtes Golfbag unabdingbar. Besonders praktisch sind als Standbags bezeichnete Modelle mit integriertem ausklappbarem Ständer.
Man kann sich den langen Gang über den Platz deutlich bequemer machen, indem das Golfbag auf einem dreirädrigen Trolley transportiert wird, der in der kostspieligeren Variante sogar mit Elektroantrieb verfügbar ist. Das ist aber eher ein Investment für die Zukunft.
#3: Bälle
Das Leihen von Bällen des Mitspielers ist im Gegensatz zum Ausleihen von Schlägern des Spielpartners im Golf erlaubt. Aber natürlich sollten Sie sicherstellen, dass Sie die Runde mit genügend Bällen starten, zumal immer mal wieder einer verloren gehen kann – beispielsweise im Aus oder Wasser.
Eine günstige Option für Einsteiger stellen gebrauchte „Lakeballs“ dar, die aus den Gewässern auf Golfcourts gefischt und wieder aufbereitet wurden. Das ist nicht nur eine kostengünstige, sondern gleichzeitig eine nachhaltige Möglichkeit.
Von Investitionen in teure Bälle sollten Sie vorerst absehen, denn das ist kein wirklicher Hebel, um Ihr Spiel als Einsteiger besser zu machen. Ebenso sollten Sie unbedingt darauf verzichten, mit Bällen von der Driving Range auf den Platz zu gehen. Das ist verboten und kann den Platzverweis nach sich ziehen.
#4: Golfhandschuh
Der Golfhandschuh ist nicht nur ein klassisches Erkennungsmerkmal für Golfer, sondern erfüllt auch einen praktischen Nutzen. Er schützt die obere Hand am Griff (bei Rechtshändern ist es die linke Hand) vor Blasen und Abrieb des Griffs.
Mit rund 10 Euro ist der Golfhandschuh nicht wirklich teuer. Er gehört aber auf jeden Fall zu den sinnvollsten Investitionen für angehende Golfer. Nur beim Putten schwören einige Golfer darauf, den Handschuh auszuziehen.
#5: Pitchgabel
Dieses kleine Werkzeug wird verwendet, um sogenannte Pitchmarken auszubessern. Fliegt einer Ihrer Bälle in hohem Bogen aufs Grün, hinterlässt er dort vielleicht eine kleine Delle. Mit der Pitchgabel können Sie die Stelle ausbessern und die Qualität des Greens erhalten.
Selbst wenn Ihnen noch keine eindrucksvollen Pitches gelingen, müssen Sie dennoch in der Regel eine Pitchgabel vorzeigen können, wenn die praktische Platzreifeprüfung ansteht. Es gehört einfach dazu, mit diesem Utensil ausgestattet zu sein.
#6: Tees
Keine Pflicht ist hingegen, von einem Tee abzuschlagen. Die kleinen Holz- oder Plastikteilchen, die beim Abschlag in den Boden gesteckt werden, um den Ball zu erhöhen, erleichtern es Ihnen aber, eine gute Flugkurve zu erreichen. Daher sollten Sie in die kleinen Helferlein investieren.
Und was ist mit der richtigen Golfkleidung?
Spezielle Kleidung ist Anfangs noch nicht erforderlich, solange auf ein gepflegtes Erscheinungsbild Wert gelegt wird, das zusätzlich noch genügend Bewegungsfreiheit bietet. Wer wirklich viel Zeit auf dem Golfplatz verbringt, fühlt sich vermutlich in spezieller Funktionskleidung wohler, die den Körper trocken hält und zugleich stilvoll aussieht.
Selbst was das Schuhwerk betrifft, kann während des Übens auf der Driving Range zunächst auf leichte Sport- oder Freizeitschuhe zurückgegriffen werden, sofern diese rutschfest sind und sicheren Halt verleihen. Auf dem Golfplatz sollten langfristig Golfschuhe mit geeignetem Profil getragen werden. Aber auch mit normalen Sportschuhen wird Ihnen der Zugang zum Golfplatz in der Regel nicht verwehrt werden. Die Investition könnte sich aber schnell auszahlen.
Tipp: Weil auf einer Golfrunde auch immer mal schlechtes Wetter einsetzen kann, ist das Mitführen einer Regenjacke oder eines Regenschirms sehr empfehlenswert. Zudem sollten Sie für Notfälle in Mobiltelefon dabei haben. Da 18 Löcher ganz schon weit sein können, darf und sollte auch Proviant im Bag eingepackt werden.
Weitere Spartipps für Golf-Einsteiger
- Schnupperkurs buchen: Für die meisten Golf-Neulinge ist es die sinnvolle Wahl, sich erstmal für einen Schnupperkurs anzumelden. Hierbei bekommt man nicht nur ein erstes Gefühl für den Umgang mit Schläger und Ball, sondern kann sich diese auch in der Regel beim jeweiligen Golfclub ausleihen.
- Fernmitgliedschaft abschließen: Wer das Golfen für sich entdeckt und langfristig dranbleiben möchte, benötigt eine gültige Platzreife. Um im Anschluss daran auf deutschen Anlagen golfen zu dürfen, muss zudem teilweise eine Mitgliedschaft in einem lokalen Golfclub oder eine deutlich günstigere Fernmitgliedschaft abgeschlossen werden.
- Auslaufmodelle und gebraucht kaufen: Jedes Jahr bringen die renommierten Golfmarken neue Schläger, Bälle, Kleidung und weitere Accessoires auf den Markt. Widerstehen Sie der Versuchung und kaufen Sie lieber Auslaufmodelle oder sogar gebrauchtes Golf-Equipment. Gerade Schläger, Bags und Trolleys sind oft nach einigen Jahren noch in gutem Zustand.