Wussten Sie, dass beim Golfen rund 100 Muskeln gleichzeitig beansprucht werden und Mediziner, Wissenschaftler und Sporttherapeuten gleichermaßen von der positiven Wirkung überzeugt sind? Mehr noch – aufgrund der schonenden Bewegung ist Golf als moderater Ausdauersport geradezu ideal für sämtliche Altersklassen und lässt sich von jedem erlernen.
Tatsächlich nehmen sich viele Menschen erst im Ruhestand die nötige Zeit dazu, ausgiebig zu trainieren, weshalb Golf nicht selten als „Rentnersport“ abgetan wird. Dabei ist die Sportart wesentlich anspruchsvoller, als man denken mag und wird durchaus auch von jungen Leuten mit Begeisterung gespielt. Trotzdem können Sie auch noch viel Freude am Golfsport haben, wenn Sie erst im Alter das erste mal einen Schläger in die Hand nehmen und auf Ihre Platzreife hinarbeiten. Was spricht alles dafür?
7 Gründe, warum sich auch ein später Einstieg lohnt
Es schadet in keiner Sportart, wenn man schon in jungen Jahren damit beginnt und die richtige Technik aufbaut. Inzwischen wird auch Golf für Kinder immer beliebter. Doch wenn es Ihnen nicht darum geht, noch einmal bei Deutschen Meisterschaften oder in der Golf-Bundesliga abzuschlagen, können Sie auch mit einem späten Einstieg in Golf Ihren neuen Lieblingssport finden.
Wenn Menschen ab 50 auf dem Green so richtig aufblühen, genau ihr Hobby gefunden haben und es mit großer Freude ausüben, liegt das oft an einem gewissen Maß an Gelassenheit: Es dreht sich nicht mehr so sehr darum, körperliche Höchstleistungen zu vollbringen oder sich selbst etwas zu beweisen, wie das in jüngeren Jahren noch der Fall war.
Vielmehr gehen Sie mit der richtigen Einstellung an eine neue Sportart heran und erleben Golf als sinnstiftende Freizeitbeschäftigung, anstatt verbissen ein bestimmtes Handicap erreichen zu wollen. Gerade für Einsteiger gilt es, die viele Vorteile des Golfsportes zu nutzen, die definitiv keiner Altersbeschränkung unterliegen.
1) Bewegung an der frischen Luft
Natürlich kann man Abschläge auch beim Indoor-Golf üben, den großen Teil verbringt man jedoch draußen in einer naturnahen Umgebung. Da eine 18-Loch-Runde im Normalfall mindestens 4 Stunden in Anspruch nimmt, ist somit viel Zeit bei ausreichend Bewegung an der frischen Luft garantiert. Alleine dadurch werden sowohl das Immunsystem als auch das emotionale Gleichgewicht gestärkt. Zudem fördert es einen guten Schlaf.
2) Hoher gesundheitlicher Nutzen
Golfen stärkt Studien zufolge das Herz-Kreislauf-System, macht beweglicher, trainiert die Lungenfunktion, verbessert die Kondition und wirkt sich positiv auf den Cholesterinwert und einen erhöhten Blutdruck aus. Regelmäßiges Spielen kann sogar die Lebenserwartung steigern und die Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen senken. Zudem profitiert auch die seelische Gesundheit, was Sie bald nachvollziehen können, wenn Sie eine schöne Runde Golf gespielt haben.
3) Kognitives Training
Die Wahrnehmung, das eigene Denk- und Lernvermögen sowie die Interaktion von Gehirn und Muskulatur verbessern sich merklich, da es hoher Konzentration und Präzision bedarf, die Schläge korrekt auszuführen. Wer regelmäßig Golf spielt, trainiert also nicht nur seine Kondition und hat Spaß, sondern kann auch seine grauen Zellen auffrischen. Auch das Mitzählen der Schläge ist eine kleine Denksportaufgabe – davon kann jeder ein Lied singen, der mal auf dem Golfplatz stand.
4) Gesellschaft unter Gleichgesinnten
Einsamkeit wird mit fortschreitendem Alter nicht selten zum Problem, weshalb die soziale Komponente beim Golfen von großer Bedeutung ist. Man trifft bekannte Gesichter auf dem Platz, verabredet sich zum gemeinsamen Spielen oder sitzt anschließend noch gemütlich im Clubhaus zusammen. Durch das gemeinsame Interesse bilden sich schnell neue Kontakte. Zudem können Sie auch mit Freunden golfen, die über ein besseres Handicap verfügen, denn schließlich spielt jeder im Golf letztlich für sich selbst.
5) Zeitintensiver Sport
Um sein Handicap zu verbessern, braucht es neben Geduld vor allen Dingen ausgiebig Zeit zum Üben. Wer nicht mehr voll im Berufsleben steht und bereits erwachsene Kinder hat, kann sich viel ausgiebiger dem Golfen widmen. Wer diese Zeit auch für den Golfsport aufbringen möchte, kann auch im Alter noch sehr gute Fortschritte machen.
6) Messbare Erfolge
Das Schöne ist zudem, dass sich der eigene Einsatz sichtlich auszahlt und man nach und nach immer mehr Erfolge feiert. Das macht zurecht stolz und stärkt das Selbstbewusstsein. Außerdem schöpft man daraus gleichzeitig die Motivation, voller Elan weiterzumachen. Erwachsene Menschen sind oft weniger intrinsisch an einer Sache motiviert, wenn sie nicht messbar ist. Das Zählsystem im Golf ist dafür perfekt geeignet.
7) Fairer Wettbewerb
Aufgrund des Handicap-Systems können junge und ältere Menschen als gleichberechtigte Partner gegeneinander antreten, da die Spielstärken entsprechend angepasst werden. Das verbindet Generationen und ermöglicht sportliche Begegnung auf Augenhöhe. Zudem gibt es im Golf klare Regeln, die von allen Spielern eingehalten werden sollten. Das sorgt für einen sportlichen Wettkampf ohne Schummeleien.
Wie beginnt man am besten mit dem Golfsport?
Solange Sie über ein durchschnittliches Fitness-Level verfügen, können Sie unabhängig vom Alter problemlos mit dem Golfen anfangen. Sie sind nicht die erste Person, die mit Ende 40, 50 oder 60 erst zum Golfen findet und noch viel Freude an dem Sport haben wird.
Hier sind ein paar Tipps für den Einstieg:
- Ein Schnupperkurs ist die geeignete Möglichkeit, sich mit den Grundlagen vertraut zu machen und ein erstes Gefühl fürs Golfen zu bekommen.
- Wer sich eingehender mit dem Sport auseinandersetzen möchte, kann Einzelstunden bei einem Golflehrer oder einen Gruppenkurs buchen. Vielerorts gibt es sogar spezielle Seniorenkurse. Auch im Urlaub stehen zahlreiche Optionen offen, bei angenehmen klimatischen Bedingungen weiter zu trainieren.
- Um einen DGV-Ausweis zu erhalten, ist die bestandene Platzreife erforderlich. Hierfür werden spezielle Platzreifekurse angeboten, bei denen gezielt auf die offizielle Prüfung hingearbeitet wird.
- Ab jetzt heißt es einfach üben, üben, üben. Die Regelmäßigkeit ist dabei ebenso entscheidend, wie das Erlernen der richtigen Technik. Manchmal bieten Clubs ein erstes kostengünstiges Probejahr. Dies sollten Sie nach der bestandenen Platzreifeprüfung nutzen.