Schauen Sie einem erfahren Golfspieler zu, wirken die Bewegungsabläufe so automatisiert und einfach. Als Einsteiger geraten Sie allerdings schnell an den Rand der Verzweiflung, denn jeder Golfschlag erfordert Präzision und Koordination.
Mit dem richtigen Golfschwung gelingt es, den Ball wie gewünscht zu kontrollieren. Sobald Sie jedoch darüber nachdenken, wird es schon wieder kompliziert. Wie bekommen Sie endlich Konstanz in den Schlag, was Länge und Richtung angeht? Wir verraten Ihnen die wichtigsten Tricks!
Die unterschiedlichen Schlagarten beeinflussen den Schwung
Jeder Golfschwung ist individuell und die Schlagarten variieren je nach Situation und verwendetem Schläger.
- Voller Golfschwung: Hierunter fallen Schläge mit dem Driver, Fairwayholz, Hybrid und Eisen, bei denen Sie die maximale Distanz aus dem jeweiligen Schläger herausholen möchten.
- Halbschwung: Diesen Schwung spielen Sie vor allen Dingen bei Annäherungsschlägen, wenn ein voller Schwung zu weit fliegen würde. Auch Anfänger können zunächst einen Halbschwung nutzen, um erstmal ein Gefühl für den Treffpunkt zu bekommen.
- Putt: Beim Putt führen Sie eine kurze und kontrollierte Bewegung aus, bei denen Sie kaum ausholen. Es handelt sich um die letzten Schläge auf dem Grün, bevor der Ball im Loch landet.
Übrigens: Über welche Entfernung (auch: Carry) Sie Ihren Ball spielen, hängt von der Schlägerkopfgeschwindigkeit und dem eingesetzten Schläger ab. Mit einem Driver erzielen Sie bei korrektem Schwung die größten Schlagweiten. Ein Schläger mit mehr Loft (Neigung) spielt den Ball höher, aber kürzer.
Die Phasen des Golfschwungs
Jeder Golfschwung lässt sich in mehrere Phasen unterteilen. Beim Üben für die Platzreife ist es hilfreich, wenn Sie die einzelnen Etappen üben und sich so immer weiter an den perfekten Schwung heranarbeiten. Variieren Sie mit den Schlagtechniken, um ein Gefühl für die Übertragung des Schwungs auf den Ball zu bekommen. Wir stellen Ihnen die Phasen vor.
Sind Sie eher der visuelle Typ, empfehlen wir Ihnen dieses Video, indem wichtige Aspekte des idealen Golfschwungs dargestellt werden:
Phase 1: Setup
Das Setup ist die Basis für jeden guten Schlag. Jeder Spieler hat eine andere Anatomie und verschieden Vorlieben. Trotzdem gibt es einige Dinge, die Sie sich als Faustformel merken können und die Ihre Schläge sofort besser machen:
- Standbreite: Mit der richtigen Standbreite sorgen Sie für Stabilität. Je weiter Sie schlagen möchten, desto breiter stehen Ihre Beine in der Regel auseinander. Experimentieren Sie ein bisschen, bis Sie sich wohl fühlen.
- Ballposition: Diese hängt vom verwendeten Schläger ab und kann sich eher mittig, links oder rechts befinden. Ein Driver wird beispielsweise fast auf Höhe des linken Fußes geschlagen. Testen Sie unterschiedliche Ballpositionen, um den Unterschied festzustellen.
- Gewichtsverteilung: Mit einer korrekten Verteilung unterstützen Sie die Balance. Im Treffmoment sollte das Gewicht auf dem vorderen Bein liegen. Idealerweise verlagern Sie das Gewicht erst kurz vor bzw. mit dem Schlag.
- Griffende: Das Griffende zeigt in der Regel zum vorderen Bein. Außerdem muss das Griffende etwas Abstand zum Oberschenkel haben, sonst halten Sie den Schläger vermutlich zu eng am Körper.
Hier ist ein passendes Video, in dem die genannten Aspekte im Detail ausgeführt werden:
Phase 2: Take Away
Unter dem Begriff Take Away verstehen Golfer das langsame Zurückführen des Schlägers. In dieser Phase bilden Ihre Schultern, Arme und Hände eine Einheit, die sich synchron bewegt. Sie endet bei der „Drei-Uhr-Position“, wenn sich der Schaft des Schlägers parallel zum Boden befindet.
Hierbei kommt es oft schon zu Ungenauigkeiten, die einen guten Schwung verhindern:
- zu viel Einsatz des Handgelenks
- zu steiler Take Away
- falscher Einsatz der Hüfte und Schulter
- und viele weitere kleine Fehler
Damit Ihnen diese Probleme nicht unterlaufen, sollten Sie sich dieses Video anschauen:
Phase 3: Aufschwung
Beim Aufschwung führen Sie den Schläger nach oben und bauen so den Schwungradius auf. Achten Sie darauf, dass der linke Arm lange gestreckt bleibt (bei Rechtshändern), um die nötige Spannung aufzubauen und eine ungenaue Ausholbewegung zu vermeiden.
Der höchste Punkt im Aufschwung ist erreicht, wenn der Schlägerkopf wieder in Richtung des Ziels zeigt. Mit einem 90 ° Winkel zwischen Unterarmen und Schläger haben Sie eine Faustregel im Kopf, die als Grundlage dient.
Hier finden Sie weitere Tipps für den Aufschwung:
Phase 4: Abschwung
Den Abschwung leiten Sie durch eine Gewichtsverlagerung auf das linke Bein und die Rotation der linken Hüfte ein. Erst dann folgt der Schläger. Ein sauberer Abschwung sorgt dafür, dass ein Ball keine ungewünschte Flugkurve bekommt. Durch die Schwerkraft saust der Schläger ein Stück weit ganz alleine in Richtung des Balles. Sie dürfen ihn also nicht zu verkrampft festhalten.
Hier gibt es Input, mit dem Ihr Abschwung noch besser wird:
Phase 5: Treffmoment
Der sogenannte Treffmoment, auch Impact genannt, ist der Moment, in dem Ihr Schläger den Ball trifft. Eine korrekte Position des Schlägerblatts ist die wichtige Grundlage, denn so fliegt Ihr Ball gerade. Der Eintreffwinkel des Schlägers sollte beim Driver in einer Aufwärtsbewegung und beim Eisen in einer Abwärtsbewegung liegen.
Im Treffpunkt merkt man meist erst, ob der Schlag gut oder schlecht ausgeführt wurde. Manchmal passiert es, dass Sie einen Schlag toppen, d.h. Sie treffen ihn mit der Unterkante. Das Gegenstück dazu ist der fette Treffpunkt, bei dem Sie zu früh den Boden berühren.
Mit den Unterschieden zum Treffmoment bei Driver und Eisen beschäftigt sich dieses gute Video:
Phase 6: Finish
Sie beenden den Schwung mit dem Finish. Charakteristisch ist dabei die Rotation des hinteren Fußes. Obwohl der Ballflug vom Finish nicht mehr beeinflusst wird, erkennen Sie Schwungfehler leichter, wenn Sie Ihr Finish analysieren. Verharren Sie also nach dem Schlag ein Stück weit in der Position und bewerten Sie Ihren Schlag.
Hier wird erklärt, worauf es bei einem gelungenen Finish ankommt:
Konstanz in den eigenen Schwung bringen
Für die Platzreife und erfolgreiches Golfspiel müssen sie eine gewisse Konstanz in Ihren Schwung bringen. Aller Anfang ist schwer – ärgern Sie sich daher nicht über Fehler beim Golfschwung. Sie sind zwar frustrierend, passieren aber sogar erfahrenen Golfern noch.
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass viele Golfer sich vor dem Schlag immer gleich verhalten? Diese Pre-Shot-Routine hilft Ihnen, Ihre volle Konzentration auf den Schlag zu lenken und mentale Ablenkungen zu minimieren. Eine typische Routine könnte wie golft aussehen:
- Visualisierung: Stellen Sie sich den perfekten Schlag vor.
- Ausrichtung: Richten Sie sich und den Schläger zum Ziel aus.
- Probeschwung: Machen Sie immer ein oder zwei Probeschwünge, um Ihren Rhythmus zu finden.
- Fokus: Sprechen Sie den Ball mit dem Schläger an und atmen 2x ein und wieder aus, bevor Sie mit dem Take Away starten.
Schon Albert Einstein soll gesagt haben: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten“. Mit anderen Worten heißt das: Versuchen Sie sich einen Bewegungsablauf einzuprägen und das Gefühl abzuspeichern – dann werden Ihre Golfbälle auch immer konstanter fliegen!