Es gibt zahlreiche Golfplätze in Deutschland, auf denen ohne Handicap und Mitgliedschaft gespielt werden darf. Auf manchen Anlagen ist es sogar nicht einmal erforderlich, dass bereits die Platzreife abgelegt wurde.
Wir erklären Ihnen, auf welchen Golfplätzen Sie als Anfänger Ihre ersten Versuche unternehmen können und warum Sie ohne Vorerfahrung trotzdem lieber nicht direkt eine 18-Loch-Runde absolvieren sollten.
Öffentliche Golfanlagen – wie viele gibt es in Deutschland?
Laut DGV gibt es insgesamt aktuell 725 Golfanlagen in Deutschland (Stand: Ende 2023). Darüber, wie viele davon öffentlich bespielbar sind, gibt es keine offiziellen Angaben. Teilweise kann dies auch von Wochentagen oder Jahreszeiten abhängen.
Auf verschiedenen Websites wird davon berichtet, dass es zwischen 300 und 400 Anlagen geben soll, auf denen Sie auch ohne Mitgliedschaft spielen können. Ohne Mitgliedschaft heißt aber natürlich nicht ohne Kosten. Als Gast entrichten Sie eine Gebühr (= das sogenannte Greenfee), um das Spielrecht auf der Anlage zu erhalten.
Eine öffentliche Golfanlage kann zudem trotzdem Restriktionen hinsichtlich der Spielstärke aufweisen. Es gibt Golfplätze, die relativ schwierig zu bespielen oder hoch frequentiert sind und deshalb ein schnelleres Spieltempo nötig ist. Auf solchen Anlagen ist es nicht unüblich, dass ein Handicap von 36 oder besser gefordert wird.
Auf manchen Golfplätzen wird hingegen nicht einmal vorausgesetzt, dass die Spieler eine bestandene Platzreifeprüfung vorweisen können. Hier variieren die Angaben zur Anzahl ebenfalls, aber es dürfte über 150 Anlagen in Deutschland geben, auf denen Sie auch ohne Platzreife spielen dürfen.
Ohne Platzreife Golf spielen – ist das wirklich sinnvoll?
Manche Golfanlagen verfügen über spezielle Übungs- und Kurzplätze, die deutlich einfacher zu bespielen sind. Ohne ein gewisses Gefühl für den Schläger entwickelt zu haben und ein grundsätzliches Verständnis zu den Golfregeln zu haben, sind Anfänger aber auch auf solchen Trainingsplätzen vermutlich noch ziemlich überfordert.
Das Angebot, auch ohne absolvierte Platzreifeprüfung eine Anlage bespielen zu dürfen, richtet sich eher an Spieler, die schon häufiger auf dem Golfplatz standen, aber deren Platzreife inzwischen verfallen ist, weil sie nicht mehr Mitglied in einem Verein sind.
Abgesehen davon, dass Sie als absoluter Einsteiger auf einem 18-Loch-Platz eine frustrierende Erfahrung machen könnten, stellen Sie auch eine Gefahr für sich selbst und andere Golfer dar. Ohne zu wissen, wie Sie sich auf dem Platz bewegen müssen und ohne Kontrolle über Ihre Schläge, sollten Sie keine Runde absolvieren.
Tipps für Einsteiger, die erste Erfahrungen sammeln möchten
Stehen Sie noch ganz am Anfang Ihrer “Golfkarriere”, empfehlen wir Ihnen folgende Trainingsmöglichkeiten:
- Driving Range: Bei einer Driving Range handelt es sich um einen Teil der Anlage, auf dem Sie eine hunderte Meter lange Fläche vor sich haben und frei von Matten oder Tees abschlagen können. Hier können Sie aber grundsätzlich alle Schläge üben – egal, ob Chip, Pitch oder 200-Meter-Drive.
- Golf-Simulator: Eine interessante Option für Anfänger könnten auch Golf-Simulatoren sein. Diese sind mit einer Software (z.B. Trackman) ausgestattet, die den Flug des geschlagenen Balles erfasst. Sie spielen zwar eigentlich in einen Vorhang oder auf eine Leinwand. Doch das Programm errechnet, wie Ihr Ball in der Realität geflogen wäre.
- Schnupperkurse: Viele Golfclubs sind auf Mitgliedersuche und bieten daher Schnupperkurse an. Halten Sie Ausschau nach günstigen Gelegenheiten. Zwar sind solche Kurse in großen Gruppen nicht besonders individuell, aber Sie erhalten kostengünstig die Möglichkeit, zumindest mal ein bisschen auf Tuchfühlung mit der Sportart zu gehen.
- Einzel- und Gruppentraining: Am effektivsten trainieren Sie, indem Sie ein Einzeltraining oder ein Training in einer kleinen Gruppe buchen. Der Golftrainer kann individuell auf Sie eingehen und die Grundlagen für Ihre Technik legen. Je sauberer Sie die Schläge ausführen, desto mehr Spaß werden Sie eines Tages auf der Runde haben.
Von Ihrem ersten Schlag auf der Driving Range bis zur bestandenen Platzreifeprüfung ist es noch ein kleiner Weg. Und selbst wenn Sie dann im Besitz der Platzreife sind, bedeutet das nicht, dass Sie Anlagen ohne Spielbeschränkung fortan meiden sollten.
Unser Rat lautet: Lernen Sie so viele Golfplätze wie möglich kennen und versuchen Sie, Ihr Spiel von Mal zu Mal zu verbessern. Das ist es, was unseren schönen Sport auszeichnet!