Noch immer sind viele Menschen davon überzeugt, der Golfsport sei für sie einfach zu teuer. Sicherlich kann man viel Geld in dieses Hobby stecken, wenn man Wert darauf legt, teures Premium-Equipment zu besitzen und nur auf den renommiertesten Plätzen zu spielen.
Die Realität zeigt jedoch glücklicherweise, dass es auch ganz anders geht und einem zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, das eigene Budget zu schonen und dennoch viel Freude am Golfspiel zu haben.
Sie können sich ohn großes Investment an den Golfsport herantasten
Der Irrglaube, direkt Unsummen fürs Golfen ausgeben zu müssen, rührt hauptsächlich von der Annahme her, ab Tag eins mit schickem Outfit und neu gekauftem Schlägerset auf dem Platz stehen zu müssen. Dabei sollte jeder Golfanfänger erst einmal ganz unverbindlich herausfinden, ob ihm das Golfen überhaupt liegt.
Das geht am besten durch einen günstigen Schnupperkurs, für den man das nötige Equipment in der Regel gestellt bekommt. Oft ist man hier schon mit 20 bis 30 Euro für ein 1- bis 2-stündiges Mini-Training dabei. Wer Gefallen daran findet, wird viel eher bereit sein, die nötigen Ausgaben auf sich zu nehmen.
Die Kosten im Golf im Vergleich zu anderen Sportarten
Das unverzichtbare Equipment hat zwar zunächst einmal seinen Preis, wird jedoch im Anschluss über viele Jahre genutzt und macht sich somit durchaus bezahlt. Nach dem Einstiegsjahr fallen somit nur die laufenden Mitgliedsbeiträge sowie gegebenenfalls zusätzliche Greenfees für das Spielen auf anderen Plätzen an.
Vergleicht man dies mit den Monatsgebühren, die vielerorts für stylische Fitnessstudios anfallen oder mit den Kosten für den Reitsport, einen Ski- oder Tauchurlaub, relativiert sich der teure Ruf recht schnell wieder. Zudem findet in der Branche aktuell ein Umdenken hin zu moderaten Clubgebühren statt, um die Vereine für neue Mitglieder attraktiver zu machen.
Tipp: Je mehr Sie golfen, desto günstiger wird es. Stehen Sie nur 1x im Jahr auf dem Platz, lohnt sich die Anschaffung von teurem Equipment nicht wirklich. Dann werden Sie solches aber auch nicht wirklich brauchen.
Welche Kosten fallen im Detail für Golfer an?
Wer als Einsteiger einen Überblick über die zu erwartende Summe bekommen möchte, kann von den folgenden Posten ausgehen:
- Platzreifekurs: Die hierfür anfallenden Gebühren inklusive abschließender Prüfung liegen bei 200 bis 400 Euro.
- Bälle, Golfhandschuh & weiteres Zubehör: Ohne Bälle spielt es sich schlecht. Hier gibt es aber viele günstige Optionen, sodass nur wenige Euro im Monat je nach Spielverhalten eingeplant werden müssen. Ein heißer Tipp sind sogenannte Lakeballs, die meist 1 Euro oder noch weniger pro Ball kosten.
- Golfhandschuh & weitere Kleidung: Einen Golfhandschuh sollten Sie definitiv von Anfang an besitzen, er ist bereits ab 10 Euro erhältlich. Zudem sollten sie vernünftige Schuhe zum Golfen tragen. Normale Sportschuhe bieten zu wenig halten. Auslaufmodelle für Einsteiger kosten aber selten mehr als 100 Euro. Ansonsten brauchen Sie als Einsteiger nicht direkt professionelle Kleidung. Die Etikette auf dem Golfplatz ist nicht mehr so stocksteif wie vor einigen Jahrzehnten.
- Schlägerset: Spätestens sobald Sie die Platzreife besitzen und richtig loslegen möchten, sollten Sie sich einen Halbsatz zulegen. Ein solches Bag enthält nicht alle Schläger in sämtlichen Abstufungen, aber die wichtigsten, um in verschiedenen Spielsituationen handlungsfähig zu sein. Kostenpunkt je nach Qualität: ab 250 Euro aufwärts. Einzelne Schläger (z.B. einen Driver) können Sie zusätzlich kaufen.
- Jährliche Mitgliedsbeiträge und gegebenenfalls Greenfees: Die günstigste Variante ist eine Fernmitgliedschaft für rund 200 Euro, mit der Sie weltweit gegen Greenfee golfen können und teilweise von Sonderkonditionen bei Partnerclubs profitieren. In Deutschland beträgt das typische Greenfee für 18 Loch zwischen 50 bis 150 Euro. Je nach Häufigkeit der absolvierten Golfrunden kann diese Summe also durchaus unter 1.000 Euro pro Jahr bleiben.
Tipp: Eine Vollmitgliedschaft in einem lokalen Golfclub, dank derer Sie auf Ihrem Heimatplatz unbegrenzt spielen können, variiert preislich stark, liegt im Durchschnitt jedoch bei circa 1.200 Euro pro Jahr. Letztlich hängt es also von Ihrem Spielverhalten ab, mit welcher Variante Sie finanziell besser fahren. Die Mitgliedschaft ist auf jeden Fall der größte Preistreiber – neben hohen Investments in speziell angepasste Schläger und extravagante Outfits.
Golfen kann teuer werden, muss es aber nicht sein!
Sie können sehr viel Geld für Golf ausgeben, wenn Sie es darauf anlegen. Egal, ob speziell angepasste Schläger oder teure Trainerstunden – für ein besseres Handicap sind viele Golfer zu sehr hohen Investitionen bereit.
Wer sich zusätzliches Training wünscht, um besser vorbereitet in die Platzreifeprüfung zu gehen, kann optional private Stunden bei einem Clubpro nehmen, für die jeweils zwischen 40 und 80 Euro anfallen. Bei der Schlägerwahl kann man über einen gefitteten Schläger nachdenken. Es gibt praktisch keine Obergrenze für Investitionen ins Schlägermaterial. Aber als Anfänger werden Sie die Unterschiede vermutlich gar nicht bemerken.
Wer sein Bag nicht selbst über den Court tragen möchte, kann auf einen dreirädrigen Trolley zurückgreifen – günstige Modelle gibt es ab 100 Euro. Elektrische Trolleys oder gar ein Golfcart sind natürlich viel teurer, aber auch purer Luxus. Der Sprung vom Tragen des Bags auf einen günstigen Trolley ist definitiv größer als der Zugewinn an Komfort durch einen High-End-Trolley mit Fernbedienung.
Unser Tipp lautet also: Schnuppern Sie erstmal in die Welt des Golfsports hinein statt sich von teuren Preisschildern in Shops und Websites abschrecken zu lassen. Golf wird immer mehr zum Sport für alle und hat seinen einstigen Ruf, ein Sport für die Reichen zu sein, längst abgelegt!